Raza Espanola die Mini - Positurkanarien
Diese Zuchtform hält bis in die heutige Zeit an und wird nicht nur in England, sondern mittlerweile in der ganzen Welt betrieben. Die Erzüchtung neuer Positurvögel geht bis in die heutige Zeit weiter, wie die relativ jungen Rassen Fiorino, Makige, Rheinländer, Mehringer usw. zeigen. Derzeit sind 29 Positurrassen, die wiederum in unterschiedliche Farbschläge aufgeteilt sind, anerkannt.
An den Bezeichnungen der Positurvögel erkennt man die Herkunft, da sie von den Regionen, in denen sie erzüchtet wurden, abgeleitet sind. Der „Große Vogel von Gent“, der bereits um 1600 in den flämischen Küstengebieten des Königreichs der Vereinigten Niederlande erzüchtet wurde, ist der Stammvater vieler, speziell der englischen Positurvögel.
Alle gebogenen Positurvögel gehen wahrscheinlich auf den Bossu Belge mit typisch belgischem Gepräge zurück, der seinen Ursprung im „Großen Gent’sen Vogel“ hat und etwa ab 1800 als eigenständige Rasse gilt.
Der Ursprung der frisierten Positurvögel liegt in der Rokokozeit (1720–1780). Die verspielten Formen stellten in dieser Zeit eine Mode dar, die sich bis in die heutige Zucht auswirkt. Im Jahr 1758 wird erstmals ein Kanarienvogel mit „Flaumfedern“ erwähnt, dessen Beschreibung sich auf die Gefiederstruktur bezog. Heutzutage werden diese Federn als Locken oder Frisurenfedern bezeichnet. Als Ursprung aller frisierten Positurvögel gilt der Pariser Trompeter, der nicht in Paris sondern in den holländisch-belgischen Provinzen erzüchtet wurde. Da in dieser Gegend zu dieser Zeit der „Große Gent’se Vogel“ weit verbreitet war, ist anzunehmen, dass dieser auch bei der Erzüchtung der frisierten Rassen beteiligt war.
Zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurden erstmals die gebogenen, frisierten Rassen erzüchtet. Ihre Stammväter stellen wahrscheinlich die frisierten (Pariser Trompeter) und die gebogenen (Bossu Belge) Stammrassen dar.
Bei den Positurkanarien legen die Züchter in erster Linie auf die Form (Positur) Wert. Die Farbe der Vögel ist im Gegensatz zu den Farbzüchtungen bei den meisten Positurkanarien nebensächlich. Daher finden sich in diesem Bereich der Zucht auch gescheckte Kanarienvögel. Die Positurkanarien gliedern sich in:
Kleine glatte Positurvögel
Deutsche Haube – deutsche Positurrasse mit Haube; zugelassen sind alle Kanarienfarbschläge außer Schecken
Gloster Fancy – englische Positurrasse mit Haube (Corona); der Glattkopfpartner wird „Consort“ genannt
Fife Fancy – englische Positurrasse
Border Fancy – englische Positurrasse
Raza Espanola – spanische Positurrasse
Lizard – englische Positurrasse mit markanten Zeichnungsmuster
Harlekin – in der Entwicklung befindliche Haubenkanarienrasse
Große glatte Positurvögel
Norwich – englische Positurrasse
Crested – englische Positurrasse mit Haube; der Glattkopfpartner wird „Crestbred“ genannt
Berner – Schweizer Positurrasse
Lancashire – englische Positurrasse mit Haube (Coppy); der Glattkopfpartner wird „Plainhead“ genannt
Yorkshire – englische Positurrasse
Llarget Espanol – spanische Positurrasse
Glatte Haltungskanarien
Japan Hoso – japanische Figuren-Rasse
Rheinländer – deutsche Figuren-Rasse
Münchener – deutsche Figuren-Rasse
Scotch – schottische Figuren-Rasse
Bossu Belge – belgische Figuren-Rasse
Yorkshire-Kanarienvogel
Frisé-Kanarien
Nordholländer – niederländische Frisé-Rasse
Fiorino – italienische Frisé-Rasse mit Haube
Mehringer – deutsche Frisé-Rasse
Paduaner – italienische Frisé-Rasse
Pariser Trompeter – französische Frisé-Rasse
AGI (Arigante Gigante Italiano) – italienische Frisé-Rasse
frisierte Haltungskanarien
Südholländer – niederländisch/belgische/französische Figuren-Frisé-Rasse
Gibber Italicus – italienische Figuren-Frisé-Rasse
Schweizer Frisé – Schweizer Figuren-Frisé-Rasse
Makige – japanische Figuren-Frisé-Rasse
Giboso Espanol – spanische Figuren-Frisé-Rasse
Melado Tinerfeno – spanische Figuren-Frisé-Rasse
|